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vom
11.1.22
Die Wirtschaft kommt mit immer weniger Menschen aus. Maschinen erledigen die Arbeit oft schneller, kostengünstiger und genauer. Fällt bald auch der Portfoliomanager der Technologisierung zum Opfer? Ein spezialisierter Asset Manager erklärt, warum es trotz KI nicht ohne Menschen geht.
Es ist uns heute noch nicht bewusst, welchen Einfluss Künstliche Intelligenz (KI) in den nächsten Jahren auf die Wirtschaft und den Finanzmarkt haben wird. Dass intelligenten Maschinen eine immer größere Bedeutung zukommt, daran besteht jedoch kein Zweifel. Amazon-Gründer Jeff Bezos spricht vom „goldenen Zeitalter der künstlichen Intelligenz“. Tesla-Chef Elon Musk sieht sogar die Existenz der Menschheit gefährdet.
Wahrscheinlicher als das Weltuntergangsszenario ist, dass KI zunehmend zur Lösung komplexer Probleme eingesetzt wird. Da Maschinen Arbeitsabläufe viel schneller als Menschen durchführen, können sie Prozesse wie beispielsweise die Analyse großer Datensätze automatisieren und beschleunigen. Das ist vor allem auch im Finanzmarkthandel ein großer Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Menschen.
Zurück in die 1930er Jahre: Die Universitätsprofessoren Benjamin Graham und David Dodd entwickelten das Konzept des Value Investing. Grahams Bestseller „The Intelligent Investor“ diente in den folgenden Jahrzehnten Hunderttausenden von Anlegern als Anleitung zum Stockpicking. 20 Jahre später publizierte Harry Markowitz seine Theorie zur Portfolio-Diversifikation und stellte damit zum Teil auch Grahams und Dodds Stockpicking-Ansatz in Frage. In den 1980ern dann entwickelten Computerwissenschaftler die ersten Quant-Strategien, die mittels Datenanalyse Marktineffizienzen identifizieren. Das war der Startschuss für das Maschinen-gestützte Trading.
„Kluge Köpfe haben die Investmentbranche in den letzten 100 Jahren stetig weiterentwickelt“, sagt Thomas Kemming, Head of Institutional Client Relations beim Münchner Asset Manager Quantumrock. „Heute stehen wir kurz vor dem nächsten Meilenstein: Die Evolution der Künstlichen Intelligenz wird das Asset Management in der kommenden Dekade erneut grundlegend verändern.“
Nicht nur die Strategien zur Renditegenerierung haben sich weiterentwickelt, sondern auch der Markt. Zu Grahams und auch zu Markowitz Zeiten war der Aktienhandel ein reines „People’s Business“. Broker führten Kunden zum Essen aus und niemand wusste die Preise in Echtzeit. Heute macht computergestütztes Trading am Aktienmarkt zwischen 50 und 70 Prozent des globalen Handelsvolumens aus, so eine Analyse der Research-Firma Tabb Group. Dadurch ist das Finanzmarktgeschehen um ein Vielfaches schneller und effizienter geworden.
Da Computer eine viel größere Rechenleistung haben als Menschen, können Sie Kursmuster erkennen, die dem menschlichen Verstand verborgen bleiben. „Unsere KI-gestützten Strategien analysieren Kursmuster in Echtzeit“, erklärt Kemming. „Wir generieren Handelssignale basierend auf dem aktuellen Marktgeschehen, nicht ausschließlich auf historischen Daten. Unsere KI-gestützte Analyse ist deutlich schneller und genauer als jedes menschliche Research-Team.“
Zum alten Eisen gehört der Portfoliomanager deshalb trotzdem nicht. Auch bei Quantumrock werden die von der KI generierten Strategien von Menschen geprüft und validiert. Dafür sei entscheidend, dass die Handelssignale weiterhin für Menschen interpretierbar blieben, erklärt Kemming. Der Asset Manager führt zwar nicht die Analyse durch, er muss aber die Logik nachvollziehen können, mit der die KI ein Handelssignal generiert hat.
„Wir setzen auf die Symbiose von Mensch und Maschine“, sagt Kemming. „Dadurch können wir die Stärken der KI-Analyse mit menschlicher Intuition und Lebenserfahrung kombinieren. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass diese Synergien den besten Handelserfolg erzielen.“
Dies ist ein Partner-Beitrag von Quantumrock. Der Beitrag wurde bereits am 24. Oktober 2021 im WOV-Veranstaltungsmagazin veröffentlicht.
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